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Publikationen der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft

Stickstoffquellen auf Getreide-, Kartoffel- und Kleefeldern: Erfassung durch ?15N-Werte in Referenzpflanzen

Werth, Martin und Lang, Thomas (2013) Stickstoffquellen auf Getreide-, Kartoffel- und Kleefeldern: Erfassung durch ?15N-Werte in Referenzpflanzen. In: Jahrestagung der DBG 2013: Böden - Lebensgrundlage und Verantwortung, 07.-12.09.2013, Rostock.

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Kurzfassung

Die natürliche 15N-Abundanz wird häufig in bodenwissenschaftlichen Studien eingesetzt, um z. B. die Stickstoffaufnahme aus Mist und organischer Bodensubstanz (OBS) zu differenzieren. Die geringen Differenzen in den ?15N-Signaturen zwischen Mist und OBS von ca. 10 ‰ bereiten jedoch Probleme, wenn Felder mit verschiedenen Kulturpflanzen verglichen werden sollen, da zwischen den verschiedenen Arten zusätzlich eine ?15N-Variabilität von ca. 5 ‰ besteht. Um nicht künstlich 15N-angereicherten Mist verwenden zu müssen, der nur sehr aufwändig herzustellen ist, wurde ein Ansatz entwickelt, bei dem in den Feldkulturen Plots mit identischen Referenzpflanzen ausgesät wurden. Ziel der Arbeit war es, die 15N-Aufnahme in Dinkel-, Hafer-, Kartoffel- und Kleefeldern zu erfassen und dabei die interspezifische ?15N-Variabilität durch Verwendung von Referenzarten auszuschalten. Das Dinkelfeld wurde nicht gedüngt, die übrigen Felder wurden mit Schafmist gedüngt. Die Referenzpflanzen bestanden aus typischen Arten der Ackerbegleitflora (Lolium perenne - deutsches Weidelgras, Agrostemma githago - Kornrade, Camelina sativa - Saat-Leindotter). Auf den mit Gülle gedüngten Feldern zeigten Hafer und Kartoffel eine 15N-Anreicherung von 2 bzw. 4 ‰ gegenüber dem nicht gedüngten Dinkel. Um zu klären, ob diese Anreicherung nur auf der natürlichen ?15N-Variabilität beruht, oder ob sie ein Effekt der Mistdüngung ist, wurden die Referenzpflanzen herangezogen. Im Haferfeld waren 15N-Anreicherungen von 0,5 ‰ und 1 ‰ für Camelina sativa bzw. Agrostemma githago zu verzeichnen. Mit 2 – 4 ‰ wurden die 15N-Anreicherungen der Referenzpflanzen in den Kartoffel- und Kleefeldern noch deutlicher. Es lässt sich also schlussfolgern, dass auch die Anreicherung der Kulturpflanzen auf eine Aufnahme von Schafmist zurückzuführen ist und somit die Stickstoffquellen Mist oder OBS identifiziert werden können.

Eintragstyp: Konferenz- oder Workshop-Beitrag ("Berichte der DBG")
Stichwörter: organische Bodensubstanz, Rotklee, 15N, organische Düngung, Stickstoffaufnahme
Bereiche: Kommissionen > Kommission IV: Bodenfruchtbarkeit und Pflanzenernährung
Benutzer: Martin Werth
Hinterlegungsdatum: 25 Okt 2013 17:44
Letzte Änderung: 13 Dez 2015 16:28
URI: https://eprints.dbges.de/id/eprint/982

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