Dambeck, R.
(2017)
"Boden-Bildung" - Förderung des Bodenbewusstseins von Lehramt-Studierenden durch binnendifferenzierte Veranstaltungsformate im Fach Geographie/Erdkunde.
In: Jahrestagung der DBG 2017: Horizonte des Bodens, 02.-07.09.2017, Göttingen.
Kurzfassung
Die Vermittlung von bodenkundlichem Wissen ist fester Bestandteil der Lehre am Institut für Physische Geographie der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. Einen hohen Stellenwert genießt hierbei die Ausbildung in den grundständigen Lehramt-Studiengängen. Ziel ist es, die Wahrnehmung der Studierenden für Bodenthemen zu sensibilisieren und das Bewusstsein für die gesellschaftliche Bedeutung und Schutzwürdigkeit der Lebensgrundlage Boden zu fördern. Die Lehramt-Studierenden stellen eine wichtige Zielgruppe dar, da dieser Personenkreis im Hinblick auf die spätere berufliche Praxis die Funktion als Multiplikator einnehmen kann. Orientiert an den hessischen Lehrplänen für das Fach Erdkunde, erfolgen Wissensvermittlung und Kompetenzerwerb in lernerzentrierten Formaten des „forschenden Lernens“. Dabei werden die Studierenden von erfahrenen Lehrenden fachlich angeleitet und in kombinierten Saal- und Geländeveranstaltungen gemeinsam unterrichtet. Vorbereitend erarbeitetes Vorwissen wird mittels eines vielfältigen Methodenspektrums aktiviert und damit die didaktischen Grundlagen für die nachfolgenden Geländetage gelegt. Im Fokus der Geländeübung steht die aktive Auseinandersetzung mit dem Faktor Boden und dessen zentraler Stellung im Ökosystem. Während des Geländeaufenthaltes werden die Bodenverhältnisse in einem gut ein Quadratkilometer großen Gebietsausschnitt im nördlichen Oberrheingraben erkundet. Typische Bodenprofile werden vorgestellt und in Beziehung zu den kleinräumig wechselnden fluvialen und äolischen geprägten Reliefformen gesetzt. Zudem werden Abhängigkeiten der Pedogenese vom Aufbau des oberflächennahen Untergrundes und die daraus resultierenden Auswirkungen auf die Standortpotenziale aufgezeigt. Die Studierenden erarbeiten in Kleingruppen ein Kausalprofil, das die räumlichen Zusammenhänge der Geofaktoren veranschaulicht. Aufbauend werden die standortbezogenen Bodeneigenschaften und Leistungsfunktionen diskutiert und Notwendigkeiten für vorsorgenden Bodenschutz und nachhaltigen Umgang mit der Ressource Boden erörtert. Abschließend werden die Ergebnisse gesichert, ausgewertet und mit Hilfe der Methode des World Cafés in lehrplankonforme Unterrichtskonzepte überführt. Als bereichernd stellt sich dabei die schulformübergreifende Zusammenarbeit der Studierenden heraus. Die finale Ausarbeitung und Dokumentation erfolgt im Anschluss in Gruppenarbeit unter Berücksichtigung fachwissenschaftlicher, didaktischer und methodischer Inhalte.
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