Heller, C. und Roßkopf, N. und Bauriegel, A. und Zeitz, J. und Facklam, M. und Werkenthin, M. und Schwartengräber, R.
(2017)
Heißwasserextrahierbarer Kohlenstoff und Bodenatmung als Parameter zur Abschätzung der potentiellen Kohlenstofffreisetzung aus organischen Böden.
In: Jahrestagung der DBG 2017: Horizonte des Bodens, 02.-07.09.2017, Göttingen.
Kurzfassung
Durch Ihre hohen Gehalte an Kohlenstoff (C) und organischer Bodensubstanz (OBS) und besitzen Moorböden eine herausragende Rolle im globalen Kohlenstoffkreislauf. Bei unsachgemäßer Nutzung setzen diese organischen Böden besonders hohe Mengen an C, z.B in Form von CO2 frei. Der labile und aktive Anteil der OBS, der potentiell besonders leicht freigesetzt werden kann, lässt sich allgemein mit dem Parameter heißwasserextrahierbarer Kohlenstoff (Chwe) abschätzen, da diese Fraktion große Mengen leicht umsetzbarer Bestandteile wie etwa hohe Anteile an mikrobieller Biomasse, Einfachzucker oder Ligninmonomere enthält. Bis jetzt ist aber unklar, wie gut sich dieser Parameter zur Ableitung der potentiellen C-Freisetzung aus Moorböden eignet. Für verschiedene Mineralböden konnten bereits enge Korrelationen zwischen dem Chwe und der jeweiligen Bodentamung aufgezeigt werden. Studien zur Beziehung der CO2-Freisetzung und dem Parameter Chwe speziell für organische Böden fehlen bisher. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es deshalb, diese möglichen Korrelationen für organische Böden zu untersuchen. Dazu wurde der Chwe an über 50 unterschiedlichen Moorbodensubstraten ermittelt. Hier wurde eine Extraktionsmethode angewandt, welche speziell an die hohen Anteile an OBS angepasst wurde. Daneben wurde die jeweilige Bodenatmung mittels Inkubationsversuchen im Labor gemessen und mit dem Gehalt an Chwe verglichen. Die bisherigen Ergebnisse zeigen mittlere bis hohe Korrelationen zwischen der Bodenatmung und dem Chwe, so dass davon auszugehen ist, dass der Chwe zur Abschätzung einer potentiellen C-Freisetzung auch für organische Böden herangezogen werden kann, um damit die Empfindlichkeit gegenüber Kohlenstoffverlusten beschreiben zu können. Die gewonnenen Daten sollten allerdings durch zusätzliche Untersuchungen, vor allem an bisher nicht genügend berücksichtigten Moorbodensubstraten, weiter überprüft werden.
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