Svoboda, N.
(2017)
Das BonaRes Datenzentrum: Unterstützung für Wissenschaftler bei der Bereitstellung ihrer Forschungsdaten.
In: Jahrestagung der DBG 2017: Horizonte des Bodens, 02.-07.09.2017, Göttingen.
Kurzfassung
In Deutschland wurden und werden viele hervorragende Forschungsdaten erhoben. Leider kommt es allzu oft vor, dass diese Daten nicht von weiteren Wissenschaftlern nachgenutzt werden können. Im besten Fall wird damit der Mehrwert, der mit erheblichem Aufwand erhobenen, Forschungsdaten nicht ausgenutzt. Im schlimmsten Fall kommt es zu doppelten Beprobungen des gleichen Gebietes oder sogar zum Verlust von Daten. Auch leidet die Überprüfbarkeit und Transparenz der Forschung. Die Gründe hierfür sind vielfältig und reichen von persönlichen Vorbehalten gegenüber der Nachnutzung über ungeklärte Rechte bis hin zu mangelnden technischen Möglichkeiten der Wissenschaftler und Institutionen. Große, auch internationale, Institutionen haben die freie Nachnutzung von Forschungsdaten auf ihre Agenda geschrieben: Berliner Erklärung (2003), OECD (2007), Deutsche Forschungsallianz (2010). Bei den Förderinstitutionen (z.B. DFG, BMBF und EU) hat ebenfalls ein Umdenken eingesetzt. Oft wird schon bei der Antragstellung ein Konzept gefordert, Daten, die mit öffentlichen Mitteln gefördert werden, zeitnah zur freien Nachnutzung bereitzustellen und langfristig sicher zu speichern. Im BonaRes Datenzentrum werden Forschungsdaten, insbesondere aus den BonaRes Verbundprojekten, zusammengeführt und in standardisierter Form zur freien Nachnutzung als Teil einer vernetzten Dateninfrastruktur bereitgestellt. Besonderes Interesse gilt den Dauerfeldversuchen, die für die Untersuchung langfristiger Bodenveränderungen einen unverzichtbaren Beitrag leisten. Das Erstverwertungsrecht wird durch die Vergabe von angemessenen Embargozeiten gewährleistet. Der rechtliche Rahmen wird vor der Veröffentlichung der Daten durch die Vergabe einer international anerkannten Lizenz (Creative Commons) und einen Haftungsausschluss geregelt. Das BonaRes Metadatenschema vereint international anerkannte Standards für Geodaten (INSPIRE) und Forschungsdaten (DataCite) und ergänzt diese um Informationen, die die Möglichkeiten der wissenschaftlichen Nachnutzung weiter erhöhen. Daten, die im Datenzentrum gespeichert sind, können durch die Vergabe eines DOI registriert und damit zitierfähig gemacht werden. Diskutiert werden die Vor- und Nachteile einer zeitnahen freien Nachnutzung von Forschungsdaten.
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