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Publikationen der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft

Einfluss von Baumarten auf Treibhausgasumsätze in verformten Waldböden

Warlo, Hannes und Hugo, Felix und Kramer, Moritz und Lang, Friederike und Schack-Kirchner, Helmer (2017) Einfluss von Baumarten auf Treibhausgasumsätze in verformten Waldböden. In: Jahrestagung der DBG 2017: Horizonte des Bodens, 02.-07.09.2017, Göttingen.

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Kurzfassung

Trotz der Beschränkung von Fahrbewegungen auf Rückegassen, kommt es auf 10-20 % der deutschen Waldfläche zu bodenphysikalischen Veränderungen durch die vollmechanisierte Holzernte. Die daraus resultierende verringerte Bodenbelüftung kann CH4-Oxidationsraten verringern sowie N2O-Emissionen erhöhen. Auf drei seit 17 Jahren ungenutzten Rückegassen wurden Treibhausgasumsätze mithilfe monatlich stattfindender Kammermessungen über einen Zeitraum von einem Jahr bestimmt. In unmittelbarer Nachbarschaft wurden Fahrspu-ren in einem Buchenbestand (Fagus sylvatica), Fichtenbestand (Picea abies) und Schwarzer-lenbestand (Alnus glutinosa) untersucht. Schwarzerle wurde aufgrund ihres potentiellen po-sitiven Einflusses auf die Regeneration der Bodenstruktur miteinbezogen. Im Vergleich zur ungestörten Kontrolle wurde im Rückegassenbereich durchweg eine verringerte CH4-Aufnahme beobachtet. Trotz Indizien für eine verbesserte Bodenbelüftung in Form von hö-heren Gasdiffusionskoeffizienten unter Erle, unterschied sich die Methanoxidation nicht von der unter Buche und Fichte. Unterschiede in den N2O-Emissionsraten waren nur im unge-störten Bestand unter Erle ersichtlich, wo deutlich höhere N2O-Emissionen ab Herbst gemes-sen wurden. In den Strukturgestörten Bereichen aller Bestände waren für N2O keine Unter-schiede zwischen den Baumarten ersichtlich. Die Ergebnisse deuten an, dass die Pflanzung von Schwarzerlen auf Fahrspuren zu einer verbesserten Strukturregeneration geführt hat. Positive Auswirkungen des Regenerationseffekts auf die Flüsse klimarelevanter Spurengase wurden möglicherweise durch die Stickstoffakkumulation unter Erle konterkariert. Denkbar wäre eine Inhibition der Methanoxidation durch Ammonium sowie eine Förderung der für die N2O-Bildung verantwortlichen Prozesse Nitrifizierung und Denitrifizierung in Folge einer erhöhten Stickstoffverfügbarkeit.

Eintragstyp: Konferenz- oder Workshop-Beitrag ("Berichte der DBG")
Stichwörter: N2O, CH4, Fahrspuren, Alnus glutinosa, Strukturregeneration
Bereiche: Arbeitsgruppen > AG "Bodengase"
Benutzer: Hannes Warlo
Hinterlegungsdatum: 10 Nov 2017 11:53
Letzte Änderung: 10 Nov 2017 11:53
URI: https://eprints.dbges.de/id/eprint/1262

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