Godbersen, Levke und Duijnisveld, Wilhelmus .H.M. und Utermann, Jens
(2011)
Zur Anwendbarkeit von Geringfügigkeitsschwellen für Spurenelemente im Sickerwasser unter Berücksichtigung der räumlichen Variabilität im Feldmaßstab.
In: Jahrestagung der DBG 2011: Böden verstehen - Böden nutzen - Böden fit machen, 03.-09.09.2011, Berlin.
Kurzfassung
Zur Ableitung und Anwendung fachlicher Beurteilungsmaßstäbe im Rahmen der Fortschrei-bung der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung (BBodSchV) für den Pfad Boden-Grundwasser sind Kenntnisse zu Hintergrundkonzentrationen von Spurenelementen im Si-ckerwasser erforderlich. Im Rahmen eines F&E-Vorhabens wurden bundesweit einheitliche Daten zur Sickerwasserbeschaffenheit im Übergangsbereich von der ungesättigten zur ge-sättigten Zone im Boden (OdB) erhoben. Für die Datenbasis zur Ableitung von Hinter-grundwerten wurden Sickerwässer von 49 repräsentativen Standorten auf drei verschiede-nen Bodenausgangsgesteinsgruppen unterschiedlicher Nutzung (Acker, Grünland und Forst) in Norddeutschland beprobt. Auf Grundlage dieser Daten wurden der Median und das 90. Perzentil der Hintergrundkonzentrationen von Spurenelementen im Sickerwasser klassiert nach Bodenausgangsgestein und Landnutzung abgeleitet und mit den Geringfügigkeits-schwellen (GFS) für das Grundwasser verglichen. Auf Sandböden unter Acker, Grünland und insbesondere unter Wald lagen die 90. Perzentile für mehrere Spurenelemente z.T. erheblich über den GFS. Die Werte der 50. und 90. Perzentile im Sickerwasser in Geschie-belehmen/-mergeln und Lössen unterschritten die GFS deutlich. Die Auswertungen der räumlichen Variabilität zeigen, dass die Konzentrationsspannen am Standort 90% und mehr der Gesamtvariabilität in der Region betragen und höher als der GFS-Wert sein können. Durch die große standörtliche Variabilität ist bei verschiedenen Spurenelementen eine sta-tistisch sichere Überschreitung der GFS erst bei Werten gegeben, die den GFS-Wert um 100% oder mehr übersteigen. Im Falle von Cd (GFS = 0,25 µg/l) wurden z.B. im Sickerwas-ser von sandigen Waldböden durchschnittliche standörtliche Konzentrationsspannen von 0,9 µg/l gefunden. Diese Ergebnisse stellen die Anwendbarkeit der GFS ohne Berücksichtigung der standörtlichen Variabilität am OdB grundsätzlich in Frage.
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