Ruser, R. und Hanemann, A. und Idler, L. und Weisenburger, S. und Müller, T.
(2017)
Einfluss der Umnutzung eines 20-jährigen Miscanthusbestands auf die Humusgehalte und -qualität einer Parabraunerde.
In: Jahrestagung der DBG 2017: Horizonte des Bodens, 02.-07.09.2017, Göttingen.
Kurzfassung
In einem Feldversuch nahe Freiburg soll der Einfluss einer ackerbaulichen Nutzung nach Miscanthusumbruch auf die Humusgehalte und –qualität einer Parabraunerde untersucht werden. In einem ersten Schritt wurden die Corg-Gehalte einer 20-jährigen Miscanthusfläche räumlich hoch aufgelöst bis 60 cm Tiefe untersucht und mit den Corg-Gehalten einer angrenzenden Ackerfläche verglichen. Mit 75,6 t C ha-1 wurden auf der Miscanthusfläche um 20 Tonnen höhere Corg-Gehalte gemessen als auf der benachbarten Ackerfläche. Dies entspricht somit einer jährlichen Zunahme der Corg-Gehalte von 1 t a-1. Die größte C-Zunahme wurde dabei in den obersten 10 Zentimeters des Bodens ermittelt. In einem Brutversuch mit Oberboden der beiden Versuchsflächen (25°C, 34 Tage) wurden bei Miscanthus 4,3% des organischen C als CO2 freigesetzt. Im Ackerboden waren dies lediglich 2,3% des organischen C. Das deutet auf einen höheren Anteil an labilem C bei Miscanthus hin und wurde durch einen ca. 3-fach höheren Anteil an heißwasserlöslichem C des Miscanthusbodens gegenüber dem Ackerboden bestätigt. 12C/13C-Isotopenmessungen ergaben zudem, dass das im Brutversuch freigesetzte CO2 nahezu vollständig Miscanthus-bürtig war. Auf dem Miscanthusfeld wurde 2015 ein Parzellenversuch etabliert. Auf vier Parzellen wird Miscanthus weiterhin genutzt, auf weiteren vier Parzellen wurde der Miscanthus im Frühjahr 2015 umgebrochen und eine Kleegrasmischung eingesät. Während sich die Corg-Gehalte der Miscanthusparzellen zwischen Frühjahr 2015 und Frühjahr 2016 nicht veränderten, wurde in der Umbruchvariante eine Abnahme der Corg-Gehalte um 2,8 t ha-1 ermittelt.
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