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Publikationen der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft

Bodenverdichtung und assoziierte Folgeprozesse in Rückegassen

Zemke, J. J. (2017) Bodenverdichtung und assoziierte Folgeprozesse in Rückegassen. In: Jahrestagung der DBG 2017: Horizonte des Bodens, 02.-07.09.2017, Göttingen.

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Kurzfassung

Betrachtet wird der Einfluss forstwirtschaftlicher Nutzung auf die Pedosphäre. Primär behandelt die Arbeit den Teilprozess der Bodenverdichtung sowie die daraus resultierenden Abfluss- und Bodenerosionsprozesse. Dabei werden drei forstwirtschaftlich geprägte Einzugsgebiete in Rheinland-Pfalz mithilfe eines multimodalen Ansatzes untersucht: Bereiche verdichteter Böden werden mittels interpolierter Quer- und Tiefenprofilen von Rückegassen lokalisiert. Dies ermöglicht genaue Aussagen über Verteilung und Ausmaß der Verdichtung. Um den Einfluss der Bodenverdichtung auf die Abflussgenese zu ermitteln, erfolgen Beregnungsversuche, bei denen Starkregenereignisse simuliert werden. Hier wird neben dem auftretenden Abfluss auch erodiertes Material gesammelt. Beides erfolgt in hoher zeitlicher Auflösung und ermöglicht die Erstellung minutengenauer Abfluss- und Erosionskurven. Die Ergebnisse belegen, dass Fahrspuren eine im Mittel 18,7% höhere Lagerungsdichte als benachbarte Waldböden aufweisen. Die Bodenverdichtung erreicht dabei Werte (Mittel: 1,4 g·cm-3, Mittleres Maximum: 1,7 g·cm-3) die eine Einschränkung des Wurzelwachstums bis hin zum vollständigen Durchwurzelungshemmnis nahelegen. Anhand der nachfolgenden Beregnungsversuche konnte bewiesen werden, dass Fahrspuren bei gleichen konstanten Starkregenereignissen 15-mal höhere Abflusssummen generierten als Waldböden. Die Menge an erodiertem Material stieg um den Faktor 4,5. Selbst Bereiche zwischen den Fahrspuren wiesen vierfach erhöhte Abflussmengen auf, wohingegen aufgrund der intakten bodenbedeckenden Vegetation die Bodenabträge nicht signifikant stiegen. Die Studie zeigt, dass verdichtete Rückegassen nicht nur hinsichtlich ihrer ökologischen Standortqualität als problematisch zu bewerten sind. Auch ist der dezentrale Wasserrückhalt – eine wichtige bodenhydrologische Funktion von Waldböden – durch die Verdichtung gefährdet. Kommt es zusätzlich zu Bodenerosion aufgrund der auftretenden Abflüsse, können ökologische Off-Site-Schäden resultieren, beispielsweise wenn es zu einem Eintrag von erodiertem Material in benachbarte aquatische Systeme kommt.

Eintragstyp: Konferenz- oder Workshop-Beitrag ("Berichte der DBG")
Stichwörter: Bodenbelastung/Bodenverdichtung
Bereiche: Kommissionen > Kommission I: Bodenphysik und Bodenhydrologie
Benutzer: Unnamed user with email dbg@dbges.de
Hinterlegungsdatum: 19 Mär 2018 21:23
Letzte Änderung: 19 Mär 2018 21:23
URI: https://eprints.dbges.de/id/eprint/1393

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