Hellwig, Niels und Anschlag, Kerstin und Broll, Gabriele (2017) Modellgestützte Analyse räumlicher Dekompositionsmuster im Hochgebirge. In: Jahrestagung der DBG 2017: Horizonte des Bodens, 02.-07.09.2017, Göttingen.
|
PDF
Herunterladen (586kB) | Vorschau |
Kurzfassung
Dekompositionsprozesse stehen in starker Abhängigkeit zu äußeren Bedingungen wie Relief, Klima und Vegetation. Derartige Um-welteinflüsse weisen in Hochgebirgen eine besonders hohe Heterogenität auf. Die unterschiedlichen Dynamiken des Streuabbaus zeigen sich in diesen Regionen in einer kleinräumigen Vielfalt an Zersetzergesellschaften und Humusformen sowie einer entsprechend weiten Spanne bodenmikrobiologischer Eigenschaften. Aufgrund der schwierigen Zugänglichkeit vieler Bereiche kann bei der Kartierung bodenökologischer Parameter im Hochgebirge im Regelfall nicht auf ein dichtes Netz an Beprobungsorten zurückgegriffen werden. Daher sind sowohl die Wahl möglichst repräsentativer Untersuchungsstandorte als auch geeignete Methoden zur räumlichen Modellierung erforderlich. In dieser Studie wurden bodenökologische Zusammenhänge in einem Gebiet in den norditalienischen Alpen (Val di Sole / Val di Rabbi, Trentino) untersucht. Ziel war die Analyse von Dekompositionsmustern in den bewaldeten Flächen des Untersuchungsgebietes durch die Analyse kleinräumiger Variabilität auf Ebene eines Untersuchungsstandortes (625 m²) sowie Erstellung räumlicher Modelle auf der Ebene eines Hanges (ca. 3 km²) und des gesamten Untersuchungsgebietes (523 km²). Die Auswahl der Untersuchungsstandorte erfolgte mittels Conditioned Latin Hypercube Sampling und Expertenwissen. Die Datengrundlage für die räumliche Modellierung boten Geländedaten zu Humusformen (Vorhandensein von Auflagehorizonten sowie biologische Aktivität im A-Horizont). Für die Modellierung auf Hangebene wurde ein Random Forest genutzt, dem erklärende Variablen zur Beschreibung der Umweltbedingungen (im Hochgebirge v. a. durch das Relief beeinflusst) zugrunde lagen. Auf Ebene des Untersuchungsgebietes wurden für die Modellierung Entscheidungsbäume und Fuzzy-Logik genutzt. Die Dekompositionsmuster zeigen auf den verschiedenen Skalenebenen unterschiedlich starke Abhängigkeiten von den untersuchten Umwelteinflüssen. Während die Muster auf Standortebene primär mit unterschiedlicher Bodenvegetation zusammenhängen, lassen sie sich auf den übergeordneten Ebenen vor allem durch die Höhe ü. NN und die Hangexposition erklären. An höher gelegenen und nordexponierten Standorten sind die Umweltbedingungen für Dekompositionsprozesse in der Regel ungünstiger als an tiefer gelegenen und südexponierten Standorten.
Eintragstyp: | Konferenz- oder Workshop-Beitrag ("Berichte der DBG") |
---|---|
Stichwörter: | Humusformen, Upscaling, Räumliche Modellierung, Random Forest, Fuzzy-Logik |
Bereiche: | Arbeitsgruppen > AG "Humusformen" Kommissionen > Kommission III: Bodenbiologie und Bodenökologie |
Benutzer: | Niels Hellwig |
Hinterlegungsdatum: | 26 Okt 2017 12:01 |
Letzte Änderung: | 26 Okt 2017 12:01 |
URI: | https://eprints.dbges.de/id/eprint/1232 |
Aktionen (Anmeldung erforderlich)
Eintrag anzeigen |