Stoppe, Nina and Wolter, Anne Christin and Horn, Rainer
(2017)
Die rheologische Charakterisierung tidebeeinflusster Böden mittels Daten aus der Mikropenetrometrie.
In: Jahrestagung der DBG 2017: Horizonte des Bodens, 02.-07.09.2017, Göttingen.
Abstract
Mit Hilfe rheologischer Tests lassen sich mikrostrukturelle Prozesse in Böden und deren Einflussfaktoren relativ einfach und schnell beschreiben und quantifizieren. Dabei wird das visko-elastische Verhalten innerhalb eines Bodenmaterials im Wesentlichen von Textur, Wassergehalt und Trockenrohdichte bestimmt. Allerdings können rheologische Ergebnisse durchaus kontraintuitiv sein, was ihre bodenkundliche Interpretation schwierig machen kann. Da auch der Eindringwiderstand von Böden als Summenparameter u.a. von Wassergehalt, Textur und Trockenrohdichte beeinflusst wird, ist untersucht worden, ob vom Eindringwiderstand unmittelbar auf rheologische Eigenschaften geschlossen werden kann und vice versa. Die Analysen an Bodenmaterial von drei Standorten der Unteren Elbeniederung zeigten, dass sowohl der maximale Eindringwiderstand als auch die Schubspannung bei Erreichen des Fließpunktes bei Trockenrohdichten (ρt) ≥ 1,2 g cm-3 durch Entwässerung auf Feldkapazität und durch Erhöhung der ρt zum Teil signifikant zunehmen. Außerdem konnte ohne weitere Differenzierung nach Matrixpotenzial oder Trockenrohdichte eine logarithmische Beziehung zwischen Eindringwiderstand und Schubspannung bei Erreichen des Fließpunktes hergestellt werden, so dass von gemessenen Eindringwiderständen Rückschlüsse auf die rheologischen Eigenschaften von Böden gezogen werden können. Dies erleichtert die bodenkundliche Interpretation der rheologischen Ergebnisse und bestärkt die Praxisrelevanz rheologischer Analysen.
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