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Publikationen der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft

Bodenfunktionsbewertung in heterogenen Bodenlandschaftsräumen am Beispiel der Stadt Hamm/Westfalen

Rother, Anette und Krüger, Gerald und Hell, Susanne und Makowsky, Lutz (2013) Bodenfunktionsbewertung in heterogenen Bodenlandschaftsräumen am Beispiel der Stadt Hamm/Westfalen. In: Jahrestagung der DBG 2013: Böden - Lebensgrundlage und Verantwortung, 07.-12.09.2013, Rostock.

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Kurzfassung

Vor dem Hintergrund des Klimaschutzes und Flächenverbrauchs wurden als bodenschutzfachliche Argumentationshilfe in der Raumplanung für die Stadt Hamm/Westfalen im Rahmen eines Förderprogramms in Nordrhein-Westfalen Bodenfunktionskarten erstellt. Auf Grund ihrer Lage im Übergang vom Münsterland im Norden über die Lippeaue zum Lössgürtel im Süden sind hier extrem heterogene Bodenlandschaftsräume auf engstem Raum vertreten. Prioritär bewertet wurden für eine Gebietsfläche von 136 km² (Außenbereich) die Bodenfunktionen Biotopentwicklungspotenzial, Archivfunktion der Kultur-/Naturgeschichte und natürliche Bodenfruchtbarkeit (Ertragspotenzial). Industrielle, gewerbliche und besiedelte Flächen wurden nicht berücksichtigt. Als Datengrundlage dienten digitale Bodenkarten im Maßstab 1 : 50.000 (flächendeckend) und 1 : 5.000 (Teilbereiche). Zur Validierung der Karteninformationen wurde eine stichpunktartige Bodenansprache durchgeführt. Die Böden wurden in fünf Wertestufen von sehr geringer bis sehr hoher Schutzwürdigkeit unterschieden. Bei der Gesamtbewertung wurden Maximalwert- und Priorisierungsprinzip kombiniert. Ein Drittel der Böden des Betrachtungsraumes erzielt eine hohe bis sehr hohe Schutzwürdigkeit (49 km²). Dies geht vorwiegend auf das Ertragspotenzial in der Lösslandschaft (Parabraunerden) zurück. Nachgeordnet sind die natürlichen Boden-funktionen im grundwassergeprägten Auenbereich und die Archivfunktion der Plaggenesche, Niedermoore und Böden aus Wiesenmergel zu nennen. Für etwa zwei Drittel der Böden (z.B. Bodentypen Pseudogleye, Braunerden) ergibt sich eine mittlere Schutzwürdigkeit (86 km²). Böden geringer bis sehr geringer Schutzwürdigkeit spielen eine untergeordnete Rolle (< 1 km²). Demzufolge sollte bei planerischen Entscheidungen der Stadt Hamm neue Bebauung auf Böden mit möglichst geringem Wertestufenverlust gelenkt werden. Auf sehr schutzwürdigen Böden (18 km²) sollten Eingriffe grundsätzlich vermieden werden („Tabu-Flächen“).

Eintragstyp: Konferenz- oder Workshop-Beitrag ("Berichte der DBG")
Stichwörter: Hamm/Westfalen, Bodenfunktionsbewertung, Bodenvielfalt, Bodenschutz
Bereiche: Kommissionen > Kommission VI: Bodenschutz und Bodentechnologie
Benutzer: Lutz Makowsky
Hinterlegungsdatum: 18 Okt 2013 08:50
Letzte Änderung: 19 Mär 2018 17:05
URI: https://eprints.dbges.de/id/eprint/928

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