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Publikationen der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft

Verbreitungsmuster von Waldhumusformen in den italienischen Alpen in Abhängigkeit von der räumlichen Skala

Hellwig, Niels und Tatti, Dylan und Sartori, Giacomo und Anschlag, Kerstin und Graefe, Ulfert und Egli, Markus und Gobat, Jean-Michel und Broll, Gabriele (2019) Verbreitungsmuster von Waldhumusformen in den italienischen Alpen in Abhängigkeit von der räumlichen Skala. In: Jahrestagung der DBG/BGS 2019: Erd-Reich und Boden-Landschaften, 24.-29.08.2019, Bern.

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Kurzfassung

Waldhumusformen dienen als wichtiger Indikator für Abbauprozesse toter organischer Substanz im Oberboden und in der organischen Auflage. Ihre räumliche Verbreitung steht im Zusammenhang mit Umweltfaktoren wie Relief, Klima und Vegetation. Diese Faktoren sind im Hochgebirge durch eine starke räumliche Heterogenität gekennzeichnet, die sich in einer hohen Variabilität der Standortbedingungen und somit der Humusformen widerspiegelt. In dieser Studie wurden Waldhumusformen in einem Gebiet in den norditalienischen Alpen (Val di Sole / Val di Rabbi, Trentino) untersucht. Ziel war die Analyse der Verbreitungsmuster von Waldhumusformen in Abhängigkeit von der räumlichen Skala (lokale Ebene, Hangebene und Landschaftsebene). Gemäß der unterschiedlichen Standortbedingungen im Untersuchungsgebiet wurden folgende Standorte für die Analyse von Waldhumusformen ausgewählt: auf lokaler Ebene sechs Standorte mit Hilfe von Expertenwissen, auf Hangebene 60 Standorte und auf Landschaftsebene 30 zusätzliche Standorte mittels Conditioned Latin Hypercube Sampling basierend auf der Verteilung der Umweltfaktoren. Zur Erfassung der lokalen Variabilität von Waldhumusformen wurde ihre Verbreitung unter verschiedenen Bodenvegetationstypen untersucht. Die Verbreitungsmuster auf Hang- und Landschaftsebene wurden mit Random Forests und Ordinary Kriging der Residuen modelliert. Die Ergebnisse zeigen eine enge Beziehung zwischen dem Auftreten verschiedener Waldhumusformen und der Lage im Relief. Während sich die Humusformen auf lokaler Ebene vor allem je nach Mikrorelief (Erosions- versus Akkumulationsbedingungen) und Bodenvegetation unterscheiden, stehen sie auf Hangebene in deutlichem Zusammenhang mit Höhe und Hangexposition. Auf Landschaftsebene bilden die Modelle diese auf lokaler und Hangebene bestehenden Beziehungen nicht ab und es ergeben sich unregelmäßige Verbreitungsmuster. Die Modelle auf Hangebene schneiden bei der Modellgüte insgesamt besser ab als die Modelle auf Landschaftsebene. Allgemein legen die Ergebnisse dieser Studie nahe, dass die Analyse räumlicher Muster von Waldhumusformen auf Landschaftsebene nur in Verbindung mit Untersuchungen auf lokaler Ebene und auf Hangebene dazu beiträgt, ein generelles Verständnis von der Verbreitung von Humusformen im Landschaftskontext zu erlangen.

Eintragstyp: Konferenz- oder Workshop-Beitrag ("Berichte der DBG")
Stichwörter: Zersetzung organischer Substanz, Räumliche Modellierung, Random Forest, Skalenabhängigkeit, Waldböden, Italienische Alpen
Bereiche: Arbeitsgruppen > AG "Humusformen"
Kommissionen > Kommission III: Bodenbiologie und Bodenökologie
Benutzer: Niels Hellwig
Hinterlegungsdatum: 07 Nov 2019 08:26
Letzte Änderung: 07 Nov 2019 08:26
URI: https://eprints.dbges.de/id/eprint/1815

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