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Publikationen der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft

Strukturmelioration durch Branntkalk auf Friedhofsböden: Auswirkungen auf den O2- und CO2-Gasfluss

Mordhorst, Anneka und Filser, Stefan und Zimmermann, Iris und Fleige, Heiner und Horn, Rainer (2017) Strukturmelioration durch Branntkalk auf Friedhofsböden: Auswirkungen auf den O2- und CO2-Gasfluss. In: Jahrestagung der DBG 2017: Horizonte des Bodens, 02.-07.09.2017, Göttingen.

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Kurzfassung

Im Rahmen eines DBU-Forschungsprojektes wurde die Eignung von Branntkalk (CaO) zur kostengünstigen Strukturmelioration von Friedhofsböden untersucht. Ein vorrangiges Ziel ist es dabei, die Belüftungseigenschaften im Erdgrab zu verbessern, um Verwesungs-störungen durch eine unzureichende Sauerstoffnachlieferung von der Atmosphäre zur Sargzone zu verhindern. Hierzu wurden u.a. auf einem Friedhof (Normrigosol aus Sandlöss, „Ref“-Variante) angelegte Grabsimulationen beprobt, bei denen der Bodenaushub ohne („Null“-Variante) und mit einer Beimengung von 20 kg CaO pro m³ („CaO“-Variante) in das Erdgrab (ohne Beisetzung eines Leichnams) zurückver-füllt wurde. Veränderung der Gastrans-porteigenschaften (konvektiver und diffusiver Gasfluss) und der Bodenrespira-tionsrate bei Feldkapazität (-6 kPa) wurden über einen Zeitraum von 2 Jahren untersucht. Im Vergleich zur „Ref“- und „Null“-Variante zeigte sich durch die Zugabe von CaO eine deutliche Steigerung der Diffusivität und Luftleitfähigkeit, die über den 2-jährigen Betrachtungszeitraum in beiden Beprobungstiefen (50 und 90 cm) bestehen bleibt. Die durch die lockere Schüttung geschaffene höhere Porosität in der CaO-Variante wies demzufolge auch eine höhere Funktionalität in Bezug auf den Gastransport auf. Dies belegten u.a. die ermittelten Porenkontinuitätsin-dices (C1). Bei der Bodenrespirationsrate (Basalat-mung) konnten im Messzeitraum bei CaO-Zugabe sowohl Zu- als auch Abnahmen im Vergleich zur „Null“-Variante beobachtet werden. Hinweise auf eine negative Beeinträchtigung des Bodenlebens bzw. der biologischen Aktivität durch die alkalisch wirkende CaO-Zugabe waren nicht festzustellen. Zudem werden die gemessenen CO2-Raten in der CaO-Variante eher unterschätzt, da mikrobiell freigesetztes CO2 durch die ablaufende Carbonatisie-rung wieder chemisch gebunden wird. Die Zugabe von CaO eignet sich damit als Maßnahme zur Strukturmelioration von Friedhofsböden, da es den Bodenaushub beim Verfüllen des Grabes sofort stabilisiert und damit ein über den Messzeitrum von 2 Jahren beständiges leitfähiges Porensystem geschaffen wird, das eine ausreichende Sauerstoffversor-gung im Erdgrab gewährleistet und somit den Verwesungsprozess begünstigt.

Eintragstyp: Konferenz- oder Workshop-Beitrag ("Berichte der DBG")
Stichwörter: Branntkalk (CaO), Friedhofsboden, Verwesungsstörungen, O2-Diffusivität, Luftleitfähigkeit, CO2-Respiration, Strukturmelioration
Bereiche: Kommissionen > Kommission VI: Bodenschutz und Bodentechnologie
Benutzer: Anneka Mordhorst
Hinterlegungsdatum: 26 Okt 2017 12:01
Letzte Änderung: 26 Okt 2017 12:01
URI: https://eprints.dbges.de/id/eprint/1234

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