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Publikationen der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft

Natürliche Entwicklung und anthropogene Veränderung von Böden in einer früh- bis postklassischen Maya-Siedlung in Mexiko

Kothieringer, Katja und Lambers, Karsten (2015) Natürliche Entwicklung und anthropogene Veränderung von Böden in einer früh- bis postklassischen Maya-Siedlung in Mexiko. In: Jahrestagung der DBG 2015: Unsere Böden - unser Leben, 05.-10.09.2015, München.

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Kurzfassung

In unserem Beitrag geht es um erste Ergebnisse einer geoarchäologischen Feldkampagne in Dzehkabtún, einer früh- bis postklassischen (ca. 300-1100 n. Chr.) Maya-Siedlung auf der Halbinsel Yucatán, Mexiko. Dieser Fundort wird bereits seit einigen Jahren archäologisch untersucht. Ziel des geoarchäologischen Forschungsprojekts ist die kleinräumige Untersuchung von Böden vor allem auf Freiflächen zwischen den einzelnen Hofgruppen der Siedlung, um anhand der Verteilung von Bodentypen räumliche und zeitliche Muster sowohl ungestörter Entwicklung als auch anthropogener Überprägung der Böden erkennen zu können. Generell wird die Struktur von Maya-Siedlungen dominiert von locker gestreuten Hofgruppen, in denen Wohn- und Wirtschaftsgebäude auf einer gemeinsamen Plattform um einen Hof gruppiert sind. Zwischen den Hofgruppen finden sich Freiflächen, für die eine intensive gartenbauliche Nutzung angenommen wird. Eine solche setzt geeignete Böden voraus, doch wurden Böden in Maya-Siedlungen bisher kaum untersucht. Erste bodenkundliche Untersuchungen in Dzehkabtún zeigen, dass die Bodenbildung zwischen den Hofgruppen kleinräumig dispers verläuft: es finden sich durch Bodenerosion überprägte Böden (Kolluvisole) mit Keramik-, Holzkohle- und Grobbodenfragmenten, sowie tiefgründige rote Böden (Luvisole) ohne offenkundigen anthropogenen Einfluss. Hohe Tongehalte (50-70%) in den Bt-Horizonten der Luvisole weisen auf autochthone Entstehung durch Verwitterungsprozesse hin; jedoch sind recht hohe Schluffgehalte ein Indiz für Bodengenese mit äolischem Eintrag. Die Luvisole können daher als polygenetisch eingestuft werden. Im Rahmen künftiger Kampagnen soll dies mittels mikromorphologischer Analysen überprüft werden. Eine zeitliche Einordnung der Bodenentwicklung soll mittels eines umfassenden Datierungsprogramms (14C, OSL) erfolgen. Aus dem Verbund an archäologischen und bodenkundlichen Daten sollen letztlich Zusammenhänge zwischen Siedlungs- und Bodenentwicklung erschlossen werden.

Eintragstyp: Konferenz- oder Workshop-Beitrag ("Berichte der DBG")
Stichwörter: Maya-Siedlung, Dzehkabtún, Yucatán, Hofgruppen, Freiflächen, Bodenentwicklung, Bodennutzung
Bereiche: Arbeitsgruppen > AG "Boden und Archäologie"
Benutzer: Katja Kothieringer
Hinterlegungsdatum: 13 Okt 2015 16:09
Letzte Änderung: 13 Dez 2015 16:28
URI: https://eprints.dbges.de/id/eprint/1097

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